Die im Rahmen des ESF-Bundesprogramms geförderten BIWAQ-Projekte („Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“) fokussieren eine Kombination von Ansätzen der aktiven Arbeitsmarktpolitik mit Strategien der integrierten Stadtentwicklung. Um die durch die BIWAQ-Projekte vordergründig adressierte Zielgruppe der langzeitarbeitslosen Menschen ab 27 Jahren zu erreichen, ist eine enge Kooperation mit den lokalen Jobcentern notwendig. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat das ISG mit einer Untersuchung der Kooperationsstrukturen der BIWAQ-Projekte und ihrer Teilprojektträger mit den Jobcentern beauftragt.
Methodisch beginnt das Forschungsvorhaben mit einer Daten- und Dokumentenanalyse, die einerseits die Entwicklung des Förderprogramms BIWAQ in den letzten Jahren in den Blick nimmt und andererseits Hypothesen für den weiteren Forschungsprozess generiert. Die sich daran anschließende standardisierte Onlinebefragung richtet sich an die drei Akteursgruppen Kommunen, Teilprojektträger und Jobcenter. Sie soll zum einen quantitative Informationen zur Qualität der lokalen Kooperationsstrukturen liefern und zum anderen grundlegend für die darauffolgende Auswahl von acht Expertenclustern sein. Im Rahmen der Expertencluster werden leitfadengestützte Interviews mit Expert*innen aller drei Akteursgruppen geführt, um vertiefende Informationen über die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen zu gewinnen und gegebenenfalls bestehende Nachsteuerungsbedarfe zu identifizieren. Ein abschließendes Werkstattgespräch mit Expert*innen soll dazu dienen, die auf einer breiten empirischen Basis generierten Erkenntnisse zu reflektieren und daraus praktisch umsetzbare Handlungsempfehlungen abzuleiten.