Kompetenzen und Leistungsspektrum
Das ISG verfügt über ein breites inhaltliches und methodisches Leistungsspektrum. Dieses beruht auf den Kompetenzen der Mitarbeiter*innen des ISG, die diese nach ihrer wissenschaftlichen Ausbildung (teilweise mit Promotion) im Rahmen langjähriger Erfahrungen mit der Durchführung wissenschaftlicher Forschungsprojekte aufgebaut und sukzessive erweitert haben.
Die Kompetenzen der Mitarbeiter*innen liegen insbesondere in den folgenden Aufgaben- und Themenbereichen, die gleichzeitig das Leistungsspektrum des Instituts abbilden:
Evaluation öffentlicher Förderprogramme sowie von Fachpolitiken und Interventionen mit Hilfe eines adäquaten Methoden-Mix
Das thematische Spektrum der wissenschaftlichen Forschungsprojekte des ISG umfasst Untersuchungen zu den Wirkungen der nationalen Arbeitsmarktpolitik, zur Bewertung von Forschungs- und Bildungsprogrammen, zur Lebenslagenforschung und Sozialberichterstattung, zur Rehabilitations- und Pflegeforschung, zum Themenkomplex Qualitätssicherung und Zusammenarbeit in der öffentlichen Verwaltung im europäischen Kontext, zur Steuerung öffentlicher Programme/Interventionen, zur Programmierung und Analyse der Wirkungen des Europäischen Sozialfonds sowie Wirkungsanalysen sozialpolitischer Modellmaßnahmen. In diesen Untersuchungen kommt in der Regel ein Mix aus qualitativen und quantitativen Methoden der empirischen Sozialforschung zum Einsatz. Die unterschiedlichen Methoden werden dabei zu einem integrierten und ganzheitlichen Untersuchungsdesign zusammengeführt, das auf die jeweiligen Fragestellungen ausgerichtet ist.
Organisation, Durchführung und Auswertung standardisierter Befragungen unterschiedlicher Zielgruppen mit verschiedenen Erhebungsmethoden
Einen integralen Bestandteil der meisten Forschungsprojekte des ISG stellen eigene, auf die forschungsleitenden Fragestellungen zugeschnittene Erhebungen von Primärdaten dar. Dabei kommen in Abhängigkeit von der zu befragenden Zielgruppe unterschiedliche Erhebungsmethoden zum Einsatz. In der Vergangenheit hat das ISG postalische und Online-Befragungen von Beschäftigten und Arbeitslosen, Schüler*innen und Senior*innen, Betrieben, Expert*innen und Maßnahmeträgern in unterschiedlichen Kontexten durchgeführt, darunter auch Wiederholungsbefragungen (sog. Panel-Befragungen). Für die Durchführung von Online-Erhebungen verfügt das ISG über eine eigene professionelle technische Infrastruktur. Darüber hinaus wurden telefonische Befragungen (sog. Computer Assisted Telephone Interviews, CATI) umgesetzt. Dabei hat das ISG federführend die Konzeption, Stichprobenziehung und Fragebogenentwicklung übernommen und für die operative Durchführung der Feldphase mit ausgewiesenen Spezialist*innen zusammengearbeitet.
Organisation, Durchführung und Auswertung von teilstandardisierten Interviews, Experteninterviews und Fallstudien mithilfe qualitativer Methoden der empirischen Sozialforschung
Einen weiteren integralen Bestandteil der Forschungsprojekte des ISG stellen teilstandardisierte Interviews, Experteninterviews und Fallstudien dar. Diese dienen je nach Kontext explorativen oder vertiefenden Zwecken, werden also sowohl zur Erschließung eines Themengebietes als auch zur Absicherung und Rückkopplung anderweitig gewonnener Erkenntnisse eingesetzt. Aufbauend auf den langjährigen Erfahrungen der Mitarbeiter*innen wurde hierfür ein eigenständiges methodisches Konzept (ISG Working Paper No. 6) erarbeitet, in der Praxis umgesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt. Für die Auswertungen von Interviews kommen zudem computergestützte Auswertungsverfahren wie Inhaltsanalysen mittels MAXQDA zum Einsatz, aber bei Bedarf auch fallrekonstruktive Analysen.
Auswertung umfangreicher Datensätze mit Hilfe statistisch-ökonometrischer Methoden
Die systematische Auswertung umfangreicher Datensätze mithilfe uni- und multivariater Methoden der beschreibenden (deskriptiven) Statistik sowie kausalanalytischen Ansätzen ist ein weiterer Schwerpunkt der Forschungsprojekte des ISG. Derartige Auswertungen beziehen sich nicht nur auf selbst erhobene Datensätze, sondern auch auf einschlägige Datensätze wie das Sozio-oekonomische Panel (SOEP), das Panel Arbeitsmarkt und soziale Sicherung des IAB (PASS), den Mikrozensus, die europäische Arbeitskräfteerhebung (European Labor Force Survey, EU-LFS), das Nationale Bildungspanel (NEPS), das Freiwilligensurvey (FWS) oder die Europäische Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (European Union Statistics on Income and Living Conditions, EU-SILC). Des Weiteren stellen administrative, d.h. prozessproduzierte Daten – vor allem diejenigen der Bundesagentur für Arbeit – eine häufig genutzte und analysierte Datenquelle dar.
Verständliche Aufbereitung und adressatengerechte Darstellung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse
Schließlich besteht ein bedeutsamer Bestandteil der wissenschaftlichen Projektarbeit des ISG in der verständlichen Aufbereitung und adressatengerechten Darstellung der gewonnenen Erkenntnisse. Dies betrifft nicht nur, aber insbesondere diejenigen Ergebnisse, die unter Nutzung quantitativer Methoden der Ökonometrie ermittelt werden. Diese werden so dargestellt, dass sie auch von Leser*innen, die mit statistisch-ökonometrischen Analysen weniger vertraut sind, gut nachvollzogen werden können. Die adressatengerechte Darstellung von Forschungsergebnissen umfasst genauso die transparente Ableitung von Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen. In zahlreichen Projekten hat das ISG mit (wissenschaftlichen) Beiräten, Steuerungsgruppen und Koordinierungsstellen zusammengearbeitet.
Monitoring und Controlling
Unter Monitoring verstehen wir die systematische Erfassung bzw. Beobachtung bestimmter Vorgänge oder Prozesse mittels technischer Hilfsmittel. In den vom ISG betreuten Monitoringsystemen werden materielle und finanzielle Verlaufsdaten einzelner Projekte sowie teilnehmendenbezogene Merkmale und Indikatoren erfasst. Durch das kontinuierliche Monitoring werden also Inputs, Outputs und teilweise auch Outcomes (Wirkungen) fortlaufend mittels vorab definierter Prozesse in ein IT-System übertragen. Diese IT-Systeme verfügen in der Regel über vielfältige Auswertungsmöglichkeiten, die ein kontinuierliches Controlling (Überwachung) umsetzungsrelevanter Vorgänge gewährleisten. Das Controlling dient insbesondere dazu, Zielwertabweichungen frühzeitig zu erkennen, um zeitnah entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Weiterführende und detaillierte Informationen zu den durchgeführten Projekten finden sich unter Projekte.
Unser Verständnis wissenschaftlicher Politikberatung
Unser Verständnis qualitativ hochwertiger wissenschaftlicher Politikberatung orientiert sich an den „Leitlinien Politikberatung“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Wissenschaftliche Politikberatung kann und soll sowohl politische Entscheidungen als auch einen allgemeinen gesellschaftlichen Diskurs nicht ersetzen. Ihre Aufgabe besteht darin, dieselben vorzubereiten, überhaupt zu ermöglichen und kritisch zu begleiten.
Eine Kernaufgabe der wissenschaftlichen Beratung ist somit, das nach den Relevanzkriterien und dem Erkenntnisinteresse der Wissenschaft generierte Wissen so auf politisch relevante Frage- und Problemstellungen anzuwenden, dass hieraus Empfehlungen abgeleitet werden können, die sowohl wissenschaftlich angemessen als auch politisch umsetzbar sind.